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20.-21. Mai 2023: Basic Teaching Skills in Bonn

Ich habe am 20. und 21. Mai 2023 den Basic-Teaching-Skills-Kurs der RSCDS Central Germany Branch in Bonn besucht. Hier sind ein paar von meinen Beobachtungen.

Volle Konzentration
Volle Konzentration
Es gab ein Programm mit vielen Tänzen, von denen man jeweils einen zum Recap vorbereiten sollte. Zusätzlich sollten alle Teilnehmer:innen vorab äußern, warum sie an diesem Kurs teilnehmen und was sie konkret erwarten. Nach der Vorstellungsrunde war klar - wir werden das Programm nicht einhalten können. Zu viele Fragen, die nicht mit dem regulären Plan geklärt werden können. Aber kein Problem - Lehrer Andrew Timmins hat viel aus seiner Erfahrung teilen können, was Tanzanleiter (ohne Teacher-Zertifikat) helfen kann, eine Gruppe zu leiten.

Fürs leibliche Wohl war gesorgt
Fürs leibliche Wohl war gesorgt
Der Reihe nach: Es gab eine lange Erklärung über Auf- und Abwärmtraining, warum das so wichtig ist, warum das statische Stretching nach dem Tanzen hilft, die Muskeln wieder auf ihre normale Länge zu kriegen, und warum es besonders für Tanzlehrer wichtig ist, in Bewegung zu bleiben (man steht ja beim Tanzen meistens daneben). Weiter ging es mit Schrittübungen - wie erklärt man möglichst einfach, wie man sich bewegt, am besten so, dass die Tänzer es gar nicht mitbekommen. Andrew bekennt sich zu “Faulheit” und baut gerne die ersten Übungen bereits ins Aufwärmtraining ein. Und eine Schrittübung wird am besten in mehreren Tänzen genutzt. Schließlich gab es anhand einiger Tänze ein paar Ideen, wie man dies vermitteln kann. Jeder so einfacher Übergang kann auseinander genommen werden. Die Kunst liegt auch darin, nicht zu viel zu erklären, sonst verliert man eventuell die Tänzer:innen.

Unterkunft der ungewöhnlichen Art im BaseCamp
Unterkunft der ungewöhnlichen Art im BaseCamp
Anselm hat uns eine ausführliche Übersicht zu schottischer Musik gegeben, weit über Reels, Jigs und Strathspey hinaus (welche Musik wähle ich zu einem Tanz, wenn ich die Originalmusik nicht habe). Für Nicht-Musiker ganz schön schwierig, da hilft wohl jahrelange Erfahrung. Nach dem gemeinsamen Pizzaessen gab es noch ein paar Tänze - natürlich von den Kursteilnehmer:innen angeleitet, alle hatten sichtlich Spaß. Der Abend war noch nicht zu Ende, fast alle trafen sich noch vor dem BaseCamp (einem Hostel der Kategorie “muss man mal gesehen haben”) auf ein Getränk und es wurden die wildesten Geschichten ausgetauscht.

Am Sonntag konnte nun jede:r aus dem gewählten Tanz einen Schritt sowie eine Figur unterrichten. Andrew, zusammen mit Anselm und der Kurs-Organisatorin Eva-Maria Beckmann, haben in kleineren Gruppen Feedback und Anregungen gegeben, wie das eventuell noch besser ginge.

Es wurden noch wichtige Fragen thematisiert:

  • Wie gestalte ich einen Übungsabend? Wie viele Tänze schafft meine Gruppe? Was wähle ich als letzten Tanz?
  • Was ist ein gutes Ballprogramm, wie kriege ich das so hin, dass alle Spaß haben?
  • Wie schaffe ich es, dass viele noch zum Cooldown bleiben?

Mein Eindruck: Es war ein tolles Wochenende mit supernetten, motivierten Leuten, die aus unterschiedlichen Gründen eine Gruppe übernommen haben. Alle haben etwas gelernt, einschließlich der Lehrer. Der Bedarf an Kursen für Tanzanleiter:innen ist da. Um noch mehr zu lernen, wären kleinere Gruppen besser, so dass jeder einen oder mehrere Tänze anleiten kann. Auf jeden Fall ist das Core Training for Instructors-Programm der RSCDS eine gute Möglichkeit, sich weiterzubilden, ohne zwingend das komplette Teacher-Programm durchzuziehen.

Text: Jan Zisenis · Fotos: Jan Zisenis, Anselm Lingnau