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7. November 2023: Class Again

Nach dem Halloween-Mini-Social vom letzten Dienstag ist es jetzt endlich wieder Zeit für regulären Unterricht! Wir begrüßen neue Mittänzer:innen und widmen uns einfache(re)n Tänzen und ein paar “Oldies but Goldies” aus dem RSCDS-Buch 53.

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Nach dem Aufwärmen steigen wir ein mit dem Circle Waltz – ein einfacher Ceilidh-Tanz zum Eingewöhnen. Dieser Tanz wird gemeinhin Alex Moore (1901–1991) zugeschrieben, dem (Mit-)Begründer des modernen Gesellschaftstanzes. 1936 veröffentlichte Moore das Buch Ballroom Dancing, das als “Bibel” der Standardtänze gilt und auch heute noch verlegt wird – aktuell ist die 11. Auflage von 2021. Moore war erst Vorsitzender und danach Präsident der Imperial Society of Teachers of Dancing (die übrigens auch mal eine Schottentanz-Abteilung hatte; aus diesem Geschäft hat sie sich allerdings vor einer Weile zurückgezogen).

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Der nächste Tanz auf dem Programm ist Aileen's Reel von Roy Goldring. Wir wissen nicht, wer Aileen ist oder war (das Buch, 14 Social Dances for 2000, ist dafür leider nicht aufschlussreich), aber der Tanz ist nicht allzu schwierig und erlaubt uns, “Teapots” zu üben (soll heißen, Hands across für drei Personen an den Enden des Sets, zuerst rechtshändig mit dem Paar zur Rechten und dann linkshändig mit dem Paar zur Linken – man kann sich ausmalen, warum der inoffizielle Begriff “Teapots” populär geworden ist, auch wenn die Society ihn nicht anerkennt). Heutzutage greifen die drei Personen mit ihren Händen ineinander – als ich angefangen habe zu tanzen, wurde noch unterrichtet, dass das Paar einander die Hände wie üblich gibt und die Soloperson (1. Herr oder 1. Dame) ihre Pratze von oben drauflegt, aber das ist heute nicht mehr üblich und wegen der damit verbundenen Asymmetrie auch nicht schön. Auf Takt 4 der Figur wechselt das 1. Paar von einem Ende des Sets ans andere und gehen dabei voreinander vorbei; das 2. und 3. Paar müssen nicht auf die Seitenlinien zurückgehen, sondern nur die Richtung wechseln.

Ansonsten ähnelt der Tanz in einigen Bewegungen vage einem anderen Goldring-Tanz, namentlich The Highland Rambler. Vielleicht tanzen wir den demnächst auch mal wieder.

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Bei Hedwig's Reel von Stella Phillips mag der eine oder die andere an die Eule von Harry Potter denken – diese Querverbindung ist aber nicht aktenkundig. Vielleicht ist Hedwig ja auch Stellas Erbtante oder die Kaffeeschwester ihrer besten Freundin. Aber egal – dieser Tanz ist für uns eine Gelegenheit, uns mit der Figur Grand Chain anzufreunden. Die ist ein bisschen merkwürdig, hauptsächlich weil sie 6 Personen und 8 Takte Musik involviert und darum irgendwas irgendwie “passend gemacht” werden muss, wenn alle dort herauskommen sollen, wo sie angefangen haben. Die Society löst dieses Problem (inzwischen) so: 1 Schritt für eine rechte Hand, 1 Schritt für eine linke Hand, 2 Schritte für eine rechte Hand – und entsprechend weiter 1 links, 1 rechts, 2 links (eventuell mit einem polite turn, wo nötig). Wer an Feuerwehr und Rettungsdienst denkt (112, 112), ist auf der richtigen Fährte … Es gibt auch Grand Chains für 8 Personen, wo das Problem sich nicht stellt. Eine Grand Chain für 4 Personen heißt Rights and Lefts.

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Ein anderer Tanz mit Grand Chain ist Shiel Bridge von Marilyn Watson aus Bournemouth an der englischen Kanalküste. Er steht in Stepping Out 3, einem von drei Büchern mit Tänzen ansteigenden Schwierigkeitsgrads für Kinder und andere Einsteiger – Marilyn hat viel mit Kindergruppen gearbeitet und dafür passende Tänze geschrieben und veröffentlicht.

Shiel Bridge ist ein Dorf im schottischen Hochland, gelegen am südöstlichen Ufer des Fjords Loch Duich (bekannt durch die meistfotografierte Burg in Schottland, Eilean Donan Castle). Durch den Ort führt die Straße A87, die von der Insel Skye kommt und in Invergarry auf die A82 (Glasgow-Inverness) trifft. In Shiel Bridge selbst gibt es nicht viel zu sehen oder zu tun, aber unmittelbar südlich des Orts sind die Five Sisters of Kintail, eine Bergkette mit drei Munros (Sgùrr na Ciste Duibhe, Sgùrr na Càrnach und Sgùrr Fhuaran) und die Gegend ist beliebt zum Wandern.

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Nach der Pause widmen wir uns noch ein bisschen den Fortgeschrittenen, zunächst mit dem Strathspey Bonnie Gallowa' von Bill Little. Auch dieser Tanz wurde von der Society im diesjährigen Buch 53 (wieder-)veröffentlicht, tatsächlich gibt es ihn schon seit 1997 (er kam zuerst als “Leaflet” heraus, ist aber auch in ein paar anderen Büchern von Muriel A Johnstone und Bill Little selbst zu finden). Der Tanz ist – etwas ungewöhnlich – ein 40 Takte langer Strathspey für 4 Paare und bietet dem geschätzten Publikum ein (doppeltes) Rondel und viel Gelegenheit für beidhändige Drehungen. Auf dem Frankfurter Ballprogramm stand er zuletzt 2004.

Bill Little (verstorben 2020) widmete den Tanz, dessen Name sich auf Galloway im Südwesten von Schottland bezieht, dem Andenken an Margaret T. W. “Peg” Rae, der langjährigen Pianistin der RSCDS Castle Douglas Branch, die auch zeitweise als Musik-Arrangeurin für RSCDS-Bücher fungierte. Die Musik für den Tanz ist das gleichnamige Lied von George F. Hornsby, über die Jahre x-mal aufgenommen von Folk-Bands, Dudelsackkapellen und nicht zuletzt einem gewissen William Williamson (demletzt RSCDS-Chairman).

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The Meeting of the Waters ist ein relatives Frühwerk des neuseeländischen Tanz-Erfinders Iain Boyd, ursprünglich veröffentlicht im Strathtay Album von 1969 (und jetzt in Buch 53). Der Tanz erinnert an die “Summer School” in Neuseeland, die 1964-65 in der Stadt Wanganui abgehalten wurde. Mit einer Länge von 48 Takten eine kleine Gedächtnisübung, ist dieser Tanz vielleicht nicht der erste, an den man denken würde, wenn man viel mit dem Partner/der Partnerin tanzen möchte, aber er hat sich über die Jahre einen festen Platz im Repertoire erobert. Die Musik ist ein sehr bekanntes Dudelsackstück.

#NameTypeSetSource
1Circle WaltzW32anyCMoore: Guide (ex-Collins)
2Aileen's ReelR323/4LGoldring 2000
3Hedwig's ReelR323/4LPhillips: RSCDS Graded 2
4Shiel BridgeJ323/4LWatson: Stepping Out 3 Original
5Bonnie Gallowa'S404/4LLittle: RSCDS LIII
6The Meeting of the WatersR483/4LBoyd: RSCDS LIII
7St Bernard's WaltzW161RRSmith: YSDA 1

Text: Anselm Lingnau