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13. Februar 2024: Bloß ein Tänzchen …

… am Fastnachts-Dienstag! Und außerdem ist morgen auch noch Valentinstag, was wie immer Auswirkungen auf die Tanzauswahl hat. Wir tanzen heute wieder Tänze vom Ballprogramm und ein paar sorgfältig ausgewählte saisonale Schmankerl.

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Zuallererst widmen wir uns der Promenade (als Figur). Diese ist nicht zu verwechseln mit der Allemande (aus Tänzen wie Light and Airy) – zum Einen verwendet sie die Promenaden-Fassung statt der Allemande-Fassung (das überrascht jetzt niemanden) und zum Anderen ist die Allemande eine Progressions-Figur und die Promenade nicht: Nach einer Promenade sind alle Paare wieder genau da, wo sie angefangen haben.

Jedenfalls grundsätzlich. Der Tanz, den wir uns heute anschauen – EH3 7AF aus dem RSCDS-Buch 40 – verwendet nämlich eine leicht veränderte Version der Promenade, bei der das 1. Paar auf die letzten beiden Takte in den zweiten Platz “castet”, während das 2. Paar ganz nach oben tanzt. (Nur für das 3. Paar ändert sich nichts.) Für das 1. Paar bedeutet das, dass es auf Takt 5 im 3. Platz von der Herrenseite in die Mitte des Sets tanzt, auf Takt 6 einen riesengroßen Schritt nach oben macht und sich auf die Takte 7-8 voneinander trennt und in einer Schleife in den zweiten Platz tanzt. (Wenn das 1. Paar da ein bisschen schummelt und vor dem Cast nicht bis ganz nach oben in den ersten Platz tanzt: Wo kein Kläger, da kein Richter …) Das 2. Paar tanzt etwas längere Schritte als gewöhnlich, um im ersten Platz herauszukommen statt im zweiten.

RSCDS Headquarters, 12 Coates Crescent, Edinburgh EH3 7AF
RSCDS Headquarters, 12 Coates Crescent, Edinburgh EH3 7AF
EH3 7AF ist ein Werk von Roy Goldring (verstorben 2007; tatsächlich hat die Society über die Jahre mehr Tänze von Roy Goldring veröffentlicht als von irgendeinem anderen Tanz-Autor) und sollte angeblich dazu dienen, die Postleitzahl der RSCDS-Geschäftsstelle in 12 Coates Crescent, Edinburgh, bekannter zu machen – denn die ist genau EH3 7AF. Postleitzahlen, oder Postcodes, wie sie bei den Briten heißen, haben im Vereinigten Königreich eine ziemlich lange Tradition. Eingeführt wurden sie zwischen 1959 und 1974.

Briefkasten aus der Zeit Georgs VI.
Briefkasten aus der Zeit Georgs VI. (Ukance, CC BY-SA 4.0)
Im Gegensatz zu den deutschen Postleitzahlen sind Postcodes alphanumerisch (sie enthalten Ziffern und Buchstaben). Ein Postcode besteht immer aus zwei Teilen, dem outward code (oder outcode) mit zwei bis vier Zeichen und dem inward code (oder incode) mit genau drei Zeichen. Der Outcode dient zur groben Sortierung der Post nach Zielorten, er bezeichnet einen von aktuell 124 Postcode-Bereichen und innerhalb diesem einen Postcode-Distrikt – in unserem Beispiel steht “EH” für Edinburgh und seine Umgebung und “3” für den dritten Distrikt, im Westen der Kernstadt von Edinburgh. (Die Outcodes EH1 bis EH17 sind in Edinburgh selbst, wobei EH14 auch von einigen außenliegenden Stadtteilen mitbenutzt wird. EH18 bis EH55 bezeichnen verschiedene Orte in den Verwaltungsbezirken West Lothian, Midlothian, East Lothian und Peeblesshire.) Der Incode hilft bei der Zustellung vor Ort und ist immer drei Zeichen lang; das erste Zeichen ist stets eine Ziffer und beschreibt den Postcode-Sektor, die anderen beiden Zeichen – die Postcode-Einheit – sind immer Buchstaben und stehen für eine Straße, einen Teil einer Straße, mehrere Liegenschaften oder auch nur eine einzige. “7AF” zum Beispiel adressiert im Distrikt EH3 die südwestliche Kurve von Coates Crescent zwischen Walker Street im Osten und Manor Place im Westen, die Hausnummern 11 bis 22. – Es gibt auch spezielle Postcodes, die sich auf individuelle Organisationen beziehen, in Edinburgh etwa “EH99 1SP” für das schottische Parlament oder “EH12 1HQ” für den Hauptsitz der Royal Bank of Scotland. (Post an den König in Buckingham Palace adressiere man an “SW1A 1AA” – die Postcodes in London fangen mit “E”, ”EC”, “N”, “NW”, “SE”, “SW”, “W” oder “WC” an, was historische Gründe hat. Briefe an den Weihnachtsmann sende man dagegen an “XM4 5HQ”.) Aktuell existieren rund 1,7 Millionen aktive Postcodes, die für an die 30 Millionen zustellbare Adressen stehen; monatlich werden ungefähr 2750 Postcodes neu eingeführt und um die 2500 zurückgezogen. Eine tagesaktuelle Datei kann kostenlos heruntergeladen werden. Die Grenzen von Postcode-Arealen fallen übrigens in der Regel nicht mit anderen administrativen Grenzen zusammen, und tatsächlich liegen einige davon teilweise in England und teilweise in Schottland oder Wales.

Im Prinzip reicht es, Briefe mit dem Postcode und der Hausnummer zu adressieren. Natürlich schreiben auch die Briten normalerweise trotzdem den Namen, die Straße und den Ort dazu. Postcodes werden aber auch für andere Zwecke benutzt, etwa als Zielangabe bei Navigationssystemen, zur Bestimmung der Einzugsgebiete für Schulen oder Arztpraxen oder um Fahrräder zuordenbar zu machen, falls sie gestohlen und wiedergefunden werden. Ärgerlicherweise werden Postcodes auch verwendet, um zum Beispiel Versicherungsprämien, die Lebenserwartung oder die allgemeine Kreditwürdigkeit abzuschätzen (wohnt jemand im “sozialen Brennpunkt” oder doch eher im Villenviertel?). Im Vereinigten Königreich spricht man von der “Postcode-Lotterie”, wenn man sich auf die unterschiedliche Qualität der Gesundheitsversorgung oder des Zugang zu Schulen oder Versicherungen bezieht, die primär vom eigenen Postcode abhängt – den man normalerweise nur durch Umzug ändern kann. (In Deutschland existiert prinzipiell dasselbe Problem, bis darauf, dass unsere Postleitzahlen nicht für eine bequeme Zuordnung von Adressen zu “Vierteln” mit vermuteter ähnlicher Sozial- und Einkommensstruktur taugen, weil sie nicht feinkörnig genug vergeben werden. Auskunfteien wie die SCHUFA müssen dafür also härter arbeiten – aber ihnen wird ja gerade verboten, die Adresse einer Person als Einflussfaktor für deren Kreditwürdigkeit heranzuziehen.)

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Im Vergleich dazu ist über Just a Dance relativ wenig zu sagen. Es ist eben nur “bloß ein Tanz” von Shirley Campbell, aus der Crystal Collection der RSCDS Leicester Branch von 1992 (übrigens eines meiner ersten “richtigen” Tanzbücher, komplett mit Musik auf Kassette). Getanzt wird er übrigens auf einen Jig von George Meikle namens Just a tune. Wir verwenden Just a Dance zur Einführung der Poussette als Progressionsfigur.

Die Poussette kam so etwa Anfang des 19. Jahrhunderts auf und wurde schnell so populär, dass aus jener Zeit eine nahezu unüberschaubare Menge von Tänzen existiert, die alle dem einfachen Strickmuster “Irgendwas, irgendwas, Down the middle and up, Poussette” folgen. Man denke etwa an Petronella, Flowers of Edinburgh, Blue Bonnets, Corn Rigs, Roxburgh Castle, …. Das fein ziselierte Muster aus eleganten pas de basque mit Bewegungen und Drehungen, das wir heute als Poussette tanzen, entstammt jedoch größtenteils der Fantasie der frühen Society und hat nur eine lockere Verbindung zu historischen Vorbildern. Im 20. Jahrhundert war die Figur degeneriert zu einer Art wilden Polka, die den rührigen Damen, die das Schottentanzen in den 1920ern neu erfanden, profund missfiel und ihrer Ansicht nach durch etwas weniger Trampelhaftes ersetzt werden musste – was wiederum diversen anderen Schott:inn:en sauer aufstieß und dem Image der Society nicht gerade zuträglich war, förderte es doch die verbreitete (und vielleicht nicht völlig ungerechtfertigte) Meinung, der Society gehe es überhaupt nicht um die schottische Tradition, sondern nur darum, dem Land ihre eigenen krausen Vorstellungen zu oktroyieren. Noch heute gibt es innerhalb der SCD-Szene Leute, die es zum Beispiel für völlig überflüssig halten, dass die Herren die Poussette auf dem linken Fuß beginnen (mit der gebotenen Vorsicht sollte es auch so möglich sein, die Schienbeine des Partners oder der Partnerin zu verschonen); dass sowas offiziell durchkommt, ist allerdings eher unwahrscheinlich, auch wenn der eine oder andere Herr (oder als Herr tanzende Dame) eventuell über die lästigen Fußwechsel stöhnen mag.

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Den Strathspey The Falkirk Lass haben wir am 16. Januar getanzt und sein Hintergrund ist dort besprochen; wir wiederholen das hier nicht.

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Nach der Pause wollen wir dem Datum noch gerecht werden: Aus der Schnittmenge von “Tänzen mit konstruierbarem Bezug zum Valentinstag” und “Tänzen mit Poussette” wählen wir The Kissing Bridge von Romaine Butterfield aus Neuseeland (anderweitig bekannt zum Beispiel durch Catch the Wind), veröffentlicht im RSCDS-Buch 47. Eine kissing bridge ist eine überdachte Brücke, vermutlich weil verliebte Pärchen dort bei wenig Verkehrsaufkommen ihren Pferdewagen kurz anhalten und unauffällig ein paar Zärtlichkeiten austauschen konnten. Als Titelbild für den heutigen Blog-Eintrag dient ein Foto der “West Montrose Covered Bridge” in West Montrose, Ontario, einer der ältesten überdachten Brücken in Kanada.

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Im April 2019 fand der Spring Fling der RSCDS in Paris statt, landläufig bekannt als “Stadt der Liebe”. Die Pariser Tänzer:innen haben das auch medial maximal ausgenutzt – siehe etwa das hier gezeigte Video, wo die Gruppe vor der mur des je t’aime in Montmartre den Dance of Love tanzt, einen 3-Paar-Set-Strathspey von Aymeric Fromherz.

Aus gegebenem Anlass nehmen auch wir uns heute abend diesen Tanz vor, nicht zuletzt um nochmal ein bisschen Tourbillon zu üben. Ansonsten wird hier die Figure of Love eingeführt, zu sehen auf Takt 17–24 des Tanzes; die Bahnen des tanzenden Paars beschreiben zwei sich überlappende Herzchen (sehr romantisch …).

Im Video tanzen die Pariser Tänzer:innen den Tanz der Liebe übrigens irrtümlich im Vier-Paar-Set. Das funktioniert irgendwie dank der Progression, die die Paare nach einem Durchgang in der Reihenfolge “312” hinterlässt – wenn man sich das mal systematisch anschaut, dann ist die Abfolge “1234 → 3124 → 3412 → 1342 → 1234” (das tanzende Paar ist immer fett markiert) – zumindest in dem Sinne, dass nach vier Durchgängen die Paare in der ursprünglichen Reihenfolge stehen. Man muss sich nur von der Idee verabschieden, dass jedes Paar mal tanzendes Paar ist, und das ist (gerade im Hinblick auf die Figure of Love) natürlich irgendwie doof. Sollte man tatsächlich mal in die Verlegenheit kommen, den Tanz in einem Vier-Paar-Set tanzen zu müssen (etwa weil im Unterricht die Zeit zu knapp ist, um den Tanz zweimal zu tanzen), ist die folgende Strategie besser: Es tanzen immer die oberen drei Paare und das Paar, das im dritten Platz ankommt, tauscht unauffällig mit dem Paar im vierten Platz (im Dance of Love etwa indem es einen Schritt nach hinten macht, während das Paar im vierten Platz sich bei seiner halben Drehung am Anfang einen Platz nach oben manövriert). Die Abfolge ist dann “1234 → 3142 → 4321 → 2413 → 1234” (am Schluss müssten 4 und 3 dafür strenggenommen nochmal tauschen, aber bein Drei-Paar-Tänzen im Vier-Paar-Set macht man das ja auch nicht.) Wie man leicht sieht, kommt so jedes Paar mal als tanzendes Paar dran. Das funktioniert, weil im Drei-Paar-Set jedes Paar irgendwann in den dritten Platz kommt. Wenn man es in diesem Moment durch das aktuelle vierte Paar ersetzt, ist nach vier Durchgängen jedes Paar einmal eingewechselt worden.

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Den Abschluss des heutigen Tanzabends bildet der Tanz Trip to Gretna Green. Dieser Tanz ist ungewöhnlich, weil seine Provenienz völlig unklar ist – er wurde nie offiziell veröffentlicht und existiert eigentlich nur in der Form von Notizen (und inzwischen in der Strathspey-SCD-Datenbank). Anscheinend weiß tatsächlich niemand, wer ihn ursprünglich geschrieben hat, was für moderne Schottentänze ziemlich merkwürdig ist. Aber es ist trotzdem ein netter Tanz!

Gretna Green ist eine Ortschaft an der schottisch-englischen Grenze, in der Nähe der Westküste. Wenn man der alten Postkutschen-Route von London nach Edinburgh (oder Glasgow) folgt – heute die A74(M) –, dann ist Gretna Green das erste Dorf in Schottland, das man erreicht. Legendär ist es vor allem als Zufluchtsort von Liebespaaren aus England, deren Eltern die Verbindung zu verhindern versuchten – denn in Gretna Green konnte man sich vom Schmied (!) trauen lassen.

Um das zu erklären, müssen wir ein bisschen weiter ausholen. Der englische Clandestine Marriages Act 1753 verbot es Paaren unter 21, zu heiraten, ohne dass das Einverständnis der Eltern vorlag; im Fall des Falles konnten diese ein Veto einlegen. Außerdem wurden nur solche Ehen als gültig anerkannt, die entweder in einer anglikanischen Kirche stattgefunden hatten oder im Ausland (inklusive Schottland mit seinem separaten Rechtssystem). Dieses Gesetz stoppte vor allem diejenigen Eheschließungen, die zwar von einem anglikanischen Priester durchgeführt wurden, aber nicht in einer Kirche und/oder ohne ein vorheriges Aufgebot oder eine Heiratserlaubnis, die bei unter 21-jährigen die Zustimmung der Eltern erfordert hätte. (Ebenfalls von dem Gesetz nicht betroffen waren Juden, Quäker und die königliche Familie. Lustigerweise gelten in England überhaupt keine die Ehe betreffenden Gesetze für die königliche Familie, was dazu führte, dass es 2005 ernste Zweifel gab, ob der damalige Prinz Charles seine Angebetete Camilla überhaupt standesamtlich heiraten konnte, da es dafür keine offensichtliche gesetzliche Grundlage gab.) In Schottland dagegen war es erlaubt, dass Jungen ab 14 und Mädchen ab 12 auch ohne elterliche Zustimmung heiraten konnten. Das schottische Gesetz sah außerdem vor, dass dafür eine gegenseitige Erklärung vor Zeugen ausreichte.

Gretna-Hochzeit, 1844
Gretna-Hochzeit, 1844
Eine spontane Reise nach Schottland war also für minderjährige Liebespaare oder solche, die Aufmerksamkeit vermeiden wollten oder es extrem eilig hatten, ein naheliegender Ausweg. Dafür kamen verschiedene Ortschaften in der Nähe der Grenze in Frage; Gretna Green gelangte erst zu seiner sagenhaften Berühmtheit, als in den 1770ern eine gut ausgebaute Straße durch den Ort gebaut wurde.

“Schmiede” von Gretna Green in den 1930ern
“Schmiede” von Gretna Green in den 1930ern (Willem van de Poll, Niederländisches Nationalarchiv, gemeinfrei)
Aber warum der Schmied? Das Gesetz verlangte nur, dass das Eheversprechen vor “zwei Zeugen” stattfinden musste, die schottische Bürger waren. Das traf auf Schmiede mit eigenem Handwerksbetrieb garantiert zu, und eine Schmiede nebst Schmied war auch für nicht Ortskundige in Eile in der Regel leicht zu identifizieren (jedenfalls in Gretna Green). 1856 wurde das Gesetz geändert und verlangte, dass die angehenden Eheleute mindestens 21 Tage in Schottland gelebt haben mussten, und die Altersgrenze wurde 1929 auf 16 Jahre heraufgesetzt (für Verlobte jeglichen Geschlechts), wobei die Zustimmung der Eltern nach wie vor nicht verlangt wurde. 1940 endete schließlich die Möglichkeit der Eheschließung vor zwei nahezu beliebigen Zeugen wie dem Schmied von Gretna Green und seiner Frau. (Schon Jahrzehnte vorher hatte die Schmiede die Metallverarbeitung eingestellt und wurde nur noch für die anvil weddings – “Amboss-Hochzeiten” – verwendet.) 1977 entfiel die 21-Tage-Frist wieder. Die Möglichkeit der rechtsgültigen Ehe durch cohabitation with habit and repute, also Zusammenleben als, aus der Sicht der Nachbarn, “Mr. XYZ” und “Mrs. XYZ” auch ohne kirchlichen oder standesamtlichen Trauschein (und ohne – wichtig! – in Wirklichkeit schon mit jemand anderem verheiratet zu sein), schaffte der schottische Gesetzgeber schließlich 2006 ab.

Standesamtliche Hochzeiten wurden in England und Wales übrigens mit dem Marriage Act 1836 eingeführt, der es Katholiken (oder überhaupt nicht-anglikanischen Christen), Moslems, Hindus, Atheisten usw. ermöglichte, rechtsgültige Ehen zu schließen, ohne eine anglikanische Zeremonie über sich ergehen lassen zu müssen. Die Idee war damals, jedenfalls unter den Anglikanern, nicht unumstritten. Schottland zog erst 1940 nach – mit demselben Gesetz, das auch die Ehe “durch Erklärung” abschaffte; man musste ab da in Gretna Green also nicht mehr die Schmiede suchen, sondern das Standesamt.

Gretna Green bleibt ein besonders beliebter Ort für Eheschließungen – auch wenn die Notwendigkeit weithin entfallen ist, gelten die romantischen Implikationen doch weiter.

#NameTypeSetSource
1EH3 7AFJ323/4LGoldring: RSCDS XL
2Just a DanceJ322/4LCampbell: Crystal
3The Falkirk LassS323/4LBrunken: RSCDS LIII
4The Kissing BridgeR323/4LButterfield: RSCDS XLVII
5Dance of LoveS323/3LFromherz
6Extra: Trip to Gretna GreenJ323/4L(unknown)

Text: Anselm Lingnau · Fotos: wie angegeben