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29. Februar – 3. März: Frühjahr im Kuckucksnest

Vor 21 Jahren besuchte ich meinen letzten Frühlings-Workshop. Und nun standen Birgit und ich vom 29.2. bis 3.3.2024 wieder in den vertrauten Räumen des Kuckucksnestes. Es war schon ein seltsames Gefühl. Ein bisschen wie eine Zeitreise.

Warum nach all den Jahren einen Beginner- und Intermediate-Kurs besuchen? Ausschlaggebend waren Angelika und Viktor: Die beiden als Lehrer sind für mich immer Grund an einem Workshop teilzunehmen. Zudem ist meiner Ansicht nie von Nachteil hin und wieder zu den tänzerischen Grundlagen zurückzukehren. Allzu oft schleichen sich über die Jahre “Ungenauigkeiten” ein, denen man im in einem mehrtägigen Workshop sehr gut zu Leibe rücken kann – so mein Gedanke.

Um es vorweg zu nehmen: Der erste Beweggrund hat sich voll erfüllt. Wieder eine Menge gelernt.

Die Bandbreite der Teilnehmenden reichte von einigen absoluten Anfängern bis zu weit Fortgeschrittenen. Dazwischen lagen alle Tanzniveaus. Dementsprechend hatten Angelika und Viktor sich ein neues Konzept ausgedacht und die Teilnehmenden in zwei Gruppen eingeteilt: Angelikas Gruppe (“Aberdeen”) legte den Fokus auf Schritttechniken und Standard-Formationen, in Viktors Gruppe (“Edinburgh”) waren die fortgeschritteneren Tänzerinnen und Tänzer (die Betonung liegt auf Tänzerinnen - mit mir wir waren es nur vier Männer 😲), die sich mit komplexeren Figuren auseinandersetzten durften.

Tanzliste
Tanzliste
Birgit und ich haben das Wochenende in “Edinburgh” verbringen dürfen und uns hauptsächlich mit Fugen in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen amüsiert. Einige andere Tänze waren dazwischen eingestreut. Herausforderndes hat sich mit Einfacherem abgewechselt und Viktor hat immer Tipps für Verbesserungsmöglichkeiten gegeben. Überhaupt war sein Unterrichtsstil sehr souverän und an die verschiedenen Tanzerfahrungen von uns Teilnehmenden angepasst. Es ist doch immer noch etwas anderes eine Fuge zu tanzen als einen “normalen” Jig, Reel oder Strathspey.

Mit The Cranberry Tart ging es Freitag Vormittag los und war noch eine leichtere Übung. Sozusagen zum Einstieg. Samstag früh kam dann ein echter “Fugen-Klassiker” auf den Lehrplan: Rob Roy von Hugh Foss, der uns doch etwas Mühe kostete.

Exemplarisch für den sehr angenehmen Unterrichtstil war der von Viktor geschriebene Tanz Paco's Wiggle Waggle Walk. Wer kommt schon auf die Idee eine Fuge über das Gassi-Gehen mit seinem Hund zu schreiben!

Eine echte Herausforderung war Petronella Reloaded; eine von Viktor und Jona geschriebene Fuge, gewidmet Andrew Nolan, der ihnen im letzten Novemberkurs die Geschichte der Petronella näher gebrachte hatte. Eine Petronella für drei Paare ist schon ungewöhnlich, aber eine linksherum getanzte Poussette für drei Paare war für mich Neuland und als Sahnehäubchen obendrauf das ganze noch als Fuge.

Abendprogramm
Abendprogramm
Am Sonntagmorgen gab es dann zum Abschluss noch einen Leckerbissen: Ein Tanz von John W. Mitchell – Miss Knowles aus dem 6. Whetherley Book. Nicht schwer und dafür umso schöner. Es gibt eben Tänze die “fließen” von einer Figur in die nächste - und es gibt die anderen. Und Miss Knowles gehört für mich definitiv zur ersten Kategorie, der mir als Strathspey viel besser gefallen hat als Jig, den die Tanzbeschreibung vorsieht (wir haben den Tanz als Strathspey geübt um ihn dann als Jig zu tanzen – auf die Idee muss man auch erst mal kommen).

Grundlagentechniken haben wir natürlich auch gemacht, quasi zum “Aufwärmen vor den Classes”. Der Umgang mit den Armen bei einer klassischen Chain war so ein Thema: Nicht zu früh heben, nicht einfach fallen lassen, nach dem passieren. Und Schrittübungen gab es auch: Skip Change, Strathsey Travelling Step, Pas de Basque. Herrlich!

Jeden Abend kamen beide Gruppen dann zum gemeinsamen Social zusammen. Lediglich ein Tanz auf dem Programm war für die Fortgeschrittenen. Ansonsten hat jeder hat mit jedem getanzt. Und die Tanzfläche war immer voll. Und wenn es mal im Set geruckelt – was soll’s. Spaß hat es uns allen gemacht.

Was bleibt zum Schluss zu sagen: jederzeit wieder.

P.S. Vielen Dank an Wolfgang – die musikalische Begleitung des Wochenendes. Ich hatte zuvor noch nie auf Akkordeonmusik getanzt, war richtig gut.

P.P.S. @Angelika: Deine Dichtungen sind ein echter Ohrwurm 😲

Text und Fotos: Dirk Holger Meinecke